Was ist Slow Fashion?
Wir alle kennen es wohl, dass Oma noch Kleidung nähte, wenn diese kaputt war und Opa sein grün-braun-kariertes Jacket liebte, welches über 30 Jahre alt war, aber nicht danach aussah. Heute wird Kleidung eher weggeworfen als repariert oder liegt teils ungetragen im Kleiderschrank wie ein Museumsstück.
Viele von uns haben den Bezug dazu verloren, woher unsere Kleidung überhaupt kommt und das wertvolle Rohstoffe als auch Handwerk bzw. Arbeitszeit dahinter stecken.
Ich erkläre Dir in diesem Blogartikel, was Slow Fashion eigentlich ist und ob es so etwas wie Slow Fashion Marken gibt sowie ziehe ein kurzes Fazit zu Slow Fashion vs. Fast Fashion.
Was ist Slow Fashion genau?
Slow Fashion steht für die Entschleunigung der Modeindustrie.
Die stärkere Wertschätzung von Kleidung steht dabei im Fokus. Angefangen bei der Frage, woher unser Kleidung kommt und wie diese entstanden ist, über was wir wirklich an Kleidung brauchen, bis hin zu wie wir unsere Kleidung pflegen und lange tragen können.
Das bezieht sich auf neue Kleidung, auf gebrauchte Kleidung wie Second Hand, die wir kaufen oder leihen können und auch auf Kleidung, die wir schon besitzen.
Slow Fashion steht somit für nachhaltige, bewusste und achtsame Mode. Es geht darum, dass wir unser Konsumverhalten hinterfragen und mehr Bewusstsein schaffen.
Ziel ist es ein verändertes Bewusstsein hin zu mehr Verantwortung und Respekt für Mensch, Tier und Umwelt zu schaffen.
Gibt es Slow Fashion Marken?
Wörtlich genommen ist der Begriff „Slow Fashion Marken“ etwas irreführend. Das Slow Fashion Konzept bzw. den Grundgedanken hinter Slow Fashion habe ich Dir oben beschrieben und daher kann man hier grundsätzlich sagen, ja es gibt Marken, die diesem Grundgedanken folgen, konkret solltest Du folgendes beachten:
Zu Slow Fashion „Marken“ zählt
Fair Fashion
Slow Fashion umfasst Mode, die aus ökologischen Stoffen wie z. B. Bio-Baumwolle und/oder recycelten Materialien sowie unter fairen Bedingungen hergestellt worden ist.
In meinem Fair Fashion Guide stelle ich Dir immer wieder solche Modemarken.
Blog-Empfehlung: Was ist Fair Fashion?
Gebrauchte und geliehene Kleidung
Slow Fashion steht somit auch für eine Reuse-Reduce-Recycle Bewegung.
Reuse: Das Wiederverwenden von Kleidung bedeutet die eigene Kleidung öfter und länger zu tragen – es muss nicht jeden Tag ein neues Outfit sein. Zudem kann man Kleidung auch gebraucht kaufen, mieten oder bestenfalls von Freunden leihen.
Reduce: Das Reduzieren von unnötigen Neukäufen an Kleidung, die fast nur im dunklem Kleiderschrank hängt und nur besitzt als benutzt wird.
Recycle bzw. Upcycle: Das Recyceln bzw. Upcyceln, also die Wiederverwertung von etwas, im konkreten Fall von Kleidung, in dem man aus alter Kleidung neue produziert, z. B. aus alten Regenschirmen, Regenjacken oder den Stoff alter Jeans für die Produktion neuer Jeans verwendet.
Blog-Empfehlungen zu Second Hand Mode
Slow Fashion Vorteile
1) Du sparst Geld!
Du sparst Geld, weil Du nun gezielt und somit weniger kaufst und/oder günstig z. B. Second Hand nutzt. Das gesparte Geld kannst Du dann übrigens z. B. für Deine nächste tolle nachhaltige Reise verwenden.
2) Du lebst nachhaltiger!
Du lebst nachhaltiger, und minimierst Deinen ökologischen Fußabdruck immens, da z. B. durch das Mieten von Kleidung kaum CO2-Emissionen entstehen oder Du durch den Kauf von Fair Fashion den Einsatz von Bio- und recycelten Stoffen begünstigst, was u. a. einen enormen Wasserverbrauch einspart.
3) Du hast mehr Zeit!
Du hast mehr Zeit, da Du Dich nicht mehr in den Gängen der Fast Fashion Filialen oder Online Stores tummelst und bestenfalls Deine Capsule Wardrobe nutzt.
4) Du lebst achtsamer und bewusster!
Du lebst achtsamer und bewusster, das macht bei einer Sache den Anfang und schwappt dann oft auf weitere Alltagsthemen über – aus eigener Erfahrung, es macht glücklicher!
5) Du gehst achtsame Wege für Dich und nächste Generationen!
Du gehst achtsame Wege für Dich und nächste Generationen, das mögen erste Schritte sein, aber wie schon gesagt, Schritt für Schritt begegnest Du mehr von dem wohin Dich Dein Weg führt.
Slow Fashion vs. Fast Fashion
Kurz gefasst ist Slow Fashion das Gegenteil von Fast Fashion.
Exkurs: Fast Fashion Industrie
Die Fast Fashion Industrie steht für ständig wechselnde Modetrends, so dass einige Labels teils 24 Kollektionen pro Jahr auf den Markt bringen. H&M, Shein, Zara, Primark, Mango, C&A sind nur eine sehr kleine Auswahl an Fast Fashion Labels.
Sie verkaufen Massenartikel und triggern das Wegwerfen und den Neukauf von Kleidung. Ihre Marketingkampagnen sind darauf aus, dass Du etwas Neues kaufen sollst, dass Du ein neues Kleidungsstück „brauchst“.
Die Kleidung wird oft in Billiglohnländern unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert. Meist kommst es dabei zum hohen Einsatz von Pestiziden bei der Rohstoffgewinnung, z. B. beim herkömmlichen Baumwollanbau, sowie zum Einsatz von diversen Chemikalien, z. B. beim Färben einer Jeans.
Nachhaltigkeit wird meist nur zwecks des Images gut vermarket, jedoch nicht überwiegend oder gar ganzheitlich umgesetzt – Greenwashing Alarm!
Die Kleidung wird meist zu günstigen Preisen mit jedoch hohen Profiten für die Modeunternehmen verkauft. Fakt ist, dass unter dieser Industrie Leid und Armut entstehen. Es leiden u. a. Arbeiter:innen in den Textilfabriken, aber auch Tiere und Umwelt.
In diesem Sinne:
#buyless #choosewell #makeitlast
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